Die Älplerletzte folgt nach den meisten Viehscheiden im Allgäu - und ist auch 2024 das Finale. Damit bezeichnet man traditionell das letzte gemeinsame Essen der Hirten und Älpler zum Abschied des Bergsommers. Das grenzüberschreitende Fest mit Bergmesse unter freiem Himmel wird musikalisch begleitet von bis zu 50 Alphornbläsern der Euregio via Salina. Veranstalter sind seit 1999 die Bergbahnen Oberstdorf/Kleinwalsertal und Tannheim in Zusammenarbeit mit dem Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu (AVA).
Bei der Älplerletzte 2023 am Hahnenkamm bei Reutte (Tirol) feierten etwa 300 Hirten und Gäste das Ende des Alpsommers. Umrahmt wurde der Gottesdienst von rund 40 Alphornbläsern und Schellenschwenkern aus dem Schweizer Kanton Graubünden. Die Eidgenossen sorgten mit ihren 25 Kilo schweren Schellen für ein ganz besonderen Ausklang. In dieser Übersicht erfahren Sie alles rund um die Alplerletze 2024:
Die "Älpler- und Sennenletze" findet abwechselnd im Allgäu, im Tannheimer Tal und im Kleinwalsertal statt - an der Fellhornbahn, Kanzelwandbahn, an den Tannheimer Bergbahnen beziehungsweise an der Hahnenkammbahn.
2023 war das zum 23. Mal - und zwar am Hahnenkamm bei Reutte. 2022 fand das grenzüberschreitende Fest mit Bergmesse am Fellhorn statt.
Die "Internationale Älpler- und Sennenletze" 2024 findet nach Angaben des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu (AVA) am Sonntag, 29. September 2024 statt - und zwar an der Bergstation der Kanzelwand bei Rietzlern im Kleinwalsertal (Vorarlberg). Besucherinnen und Besucher können mit der Kanzelwandbahn im Kleinwalsertal auf den Berg fahren (Infos dazu hier).
Der Tag der Älplerletze beginnt gegen 11 Uhr mit einer Bergmesse und Klängen der Euregio-Alphornbläser sowie eine Schellenverlosung für die Älplerinnen und Älpler. Besucherinnen Besucher sind zu der Veranstaltung an der Bergstation eingeladen.
Erst wenn das Vieh die Berge verlassen hat und die Alpen und ihre Hütten winterfest gemacht worden sind, gibt es die Älplerletze. Sie bezeichnet das letzte Essen auf der Alp und schließt die laufende Alpsaison ab.
Die Idee, hieraus eine länderübergreifende Veranstaltung zu machen, hatte vor vielen Jahren Euregio-Mitarbeiter Toni Haßler aus Sonthofen. Der Oberallgäuer wollte den alten Brauch wieder aufleben lassen, das letzte Essen auf der Alp nach dem "Großreinemachen" im Anschluss an den Alpsommer gemeinsam mit Hirten und Alppersonal in einem größeren Rahmen würdig zu feiern.
Seit 1999 wird daher dieses Fest von den Bergbahnen Oberstdorf/Kleinwalsertal und den Bergbahnen im Tannheimer Tal mit Berggottesdienst unter Teilnahme der Alphorngruppe der Euregio via Salina und in Zusammenarbeit mit dem AVA durchgeführt.
Der Ursprung des Dialekt-Begriffs "Letze" sei nicht ganz geklärt, sagt Mundart-Dichter Pius Lotter aus Seeg (Ostallgäu). Mit großer Wahrscheinlichkeit aber komme er vom Dialekt-Begriff "fretzen", fressen. Zum Ende des Alpsommers seien die Wiesen "abfretzt", also vom Vieh abgefressen. Aus dem "fretzt" habe sich im Laufe der Zeit der Begriff "Letze" gebildet.
Die Euregio via salina ist eine 1997 gegründete, länderübergreifende Europa-Region. Sie umfasst die Gemeinden entlang der alten Salzstraße, die von Venedig durch Österreich und das Allgäu führte. Die Euregio via salina ist zuständig für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Raum Allgäu - Außerfern - Vorarlberg. Ihr oberstes Ziel ist es, Menschen in diesem Raum zusammenzubringen und sie dabei zu unterstützen, gemeinsam Projekte zu gestalten. So soll die Vision "Vom Grenzraum zum grenzüberschreitenden Lebensraum" Wirklichkeit werden.
Der Name wurde in Anlehnung an die alten Römerstraßen gewählt, eine Via salina hat es zur Römerzeit allerdings nicht gegeben. Die Euregio umfasst 124 Gemeinden, die Landkreise Lindau (Bodensee), Oberallgäu und Ostallgäu, die kreisfreie Stadt Kempten im Allgäu sowie die Wirtschaftskammer Reutte in Tirol als Mitglieder. Präsidentin der Euregio via salina ist die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler).
Parkmöglichkeiten sind nur begrenzt vorhanden, daher empfiehlt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer mit dem Auto zur Älplerletze nach Riezlern (Kleinwalsertal) kommt, kann seinen Wagen etwa an den kostenpflichtigen Parkplätzen der Kanzelwandbahn abstellen.
Wer mit dem Zug anreist, fährt bis zum Bahnhof in Oberstdorf (Reiseauskunft bei der Deutschen Bahn hier). Von dort aus geht es weiter ins Kleinwalsertal mit dem Taxi oder mit dem Bus (Fahrplanauskunft bei der Mona Allgäu).
Am Oberstdorfer Bahnhof warten zudem Taxis rund um die Uhr. Zudem fährt der Walserbus (Terminal beim Bahnhof) zur Hochsaison im 10 beziehungsweise 20-Minuten-Takt. Die Fahrt ins Kleinwalsertal dauert zwischen 15 und 40 Minuten, je nach Ausstiegsstelle.
Besucherinnen und Besucher können im Kleinwalsertal und seinen Ortschaften Riezlern, Hirschegg und Mittelberg mit Baad übernachten. Auskunft über freie Zimmer in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in der Nähe gibt Kleinwalsertal Tourismus unter der Telefonnummer +43 5517 51140 oder per E-Mail.
Seit 1999 veranstalten die Bergbahnen Oberstdorf/Kleinwalsertal und Tannheim in Zusammenarbeit mit dem Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu (AVA) die Älplerletze. Dazu eingeladen sind Älpler und Hirten aus dem Allgäu sowie aus dem Kleinwalsertal und dem Tannheimer Tal. Die Veranstaltung ist öffentlich.
Im September und Oktober 2024 locken wieder viele Viehscheide Besucherinnen und Besucher ins Allgäu. Hier gibt es eine praktische Übersicht über die Viehscheid-Veranstaltungen in der Region.