Die Bürger haben das Wort

Wann bekommt Geisenried endlich den gewünschten Radweg?

Bei der Bürgerversammlung in Geisenried spielten Verkehrsthemen eine Hauptrolle.

Bei der Bürgerversammlung in Geisenried spielten Verkehrsthemen eine Hauptrolle.

Bild: Felix Ebert

Bei der Bürgerversammlung in Geisenried spielten Verkehrsthemen eine Hauptrolle.

Bild: Felix Ebert

Schon im vergangenen Jahr wünschten sich die Geisenrieder einen Radweg. Die Stadt ist nicht dagegen. Doch es gibt da ein Problem.
04.05.2024 | Stand: 15:10 Uhr

In Marktoberdorf lasse es sich gut wohnen und leben, hielt Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell in der gut besuchten Bürgerversammlung im Gasthof Stocker nach dem Finanzbericht von Kämmerer Wolfgang Guggenmos fest. Liegen die Steuerhebesätze der Stadt doch deutlich unter dem Kreisschnitt des Jahres 2023.

Während seines Berichts gab Bürgermeister Hell den Sachstand zu von den Geisenrieder Bürgern in der letztjährigen Versammlung vorgebrachten Anliegen bekannt.

Der Wunsch aus Geisenried: Ein Radweg Richtung Sportplatz

So war gefragt worden, ob nicht am Weg zum Sportplatz ein Radweg angebracht werden könnte. Dies wurde inzwischen überprüft: Die für einen Radwegbau festgelegten Platzvorschriften können auf gemeindeeigenem Grund nicht eingehalten werden können. Der Wunsch kann umgesetzt werden, wenn die Stadt den dafür benötigten Grund erwerben kann. Um die Lage für Fußgänger und Radler zu verbessern, sei dort inzwischen aber Tempo 30 angeordnet worden, sagte Hell. Dies hielt ein Bürger im Außerortsbereich für überzogen. Der Verkehrssicherheitsbeauftragte der Polizei Marktoberdorf, Rudolf Stiening, sagte dazu in der Versammlung, dass die von der Stadt angeführte Begründung für das Tempolimit einer Anfechtung standhalten würde. Auf dem Weg seien oft ganze Familien zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Für diese sei es auf jeden Fall sicherer, wenn Kraftfahrzeuge nur mit 30 statt mit bis zu 100 Stundenkilometern vorbeifahren dürfen.

Beim Thema Fußweg in Geisenried könnte es eine Notlösung geben

Zur Umsetzung des entlang der Kreisstraße am Ortsausgang West gewünschten Fußwegs teilte der Bürgermeister mit: Hier könne in den nächsten Wochen eine Notlösung umgesetzt werden, indem das Bankett auf landkreiseigenem Grund mit Kies verbreitert werde. Wer dort dann gehe, tue dies jedoch auf eigene Gefahr. Für einen richtigen Gehweg benötige die Stadt auch entsprechenden Grund von den Anliegern. Wieviel dafür benötigt werde, müsse ein Planer erst noch feststellen, bevor mit den Betroffenen gesprochen werden könne. Auf eine Frage dazu aus dem Saal sagte Hell zu, dass mit diesen gesprochen werde, bevor man das Bankett verbreitere.

Geisenried hat schon eine Ladesäule für E-Autos

Hell wies auch darauf hin, dass in jedem Ortsteil eine Elektroauto-Ladesäule geplant sei. In Geisenried gebe es schon eine. Doch sei sie noch nicht ans Netz angeschlossen. Dazu schlug Alban Brenner vor, auf der Mehrzweckhalle eine PV-Anlage zu installieren und daran die Ladesäule anzuschließen. Hierzu erklärte der Bürgermeister, dass für PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden erst die Statik des Gebäudes geprüft werden müsse. Darüber entscheide der Stadtrat und heuer sei eine solche PV-Anlage erst einmal auf der Mehrzweckhalle Sulzschneid geplant.

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Weiter bemängelte Brenner, dass der neue Subunternehmer für den Winterdienst die Loipe gestreut habe.

Auf die Frage, ob aufgrund der neuen Grundsteuerfestsetzung die Stadt den Grundsteuerhebesatz B erhöhe, antwortete Kämmerer Guggenmos: Dazu könne man im Moment noch keine konkrete Aussage treffen. Sicher sei, dass die Stadt auf Basis der vom Finanzamt aufgrund der Angaben der Grundbesitzer mitgeteilten Messbeträge Ende des Jahres Beispielberechnungen machen und auf dieser Basis eine Hebesatzsatzung erlassen wird. Es könne schon sein, dass manche weniger und andere mehr als bisher zahlen müssen.

Die Frage von Perpetua Zwick ob die Stadt mehr Biodiversität in Privatgärten vorschreiben kann, verneinte Hell. Zwar enthalte ein Bebauungsplan Vorgaben, doch könne an die Eigentümer nur appelliert werden, Pflanzempfehlungen auch umzusetzen. Den Hinweis, dass Fußwege zwar etwas schräg gebaut werden müssen, damit Regenwasser ablaufen kann, schräge Wege aber oftmals für das Schieben eines Rollstuhls sehr viel mehr Kraft erforderten, nahm Hell als Anregung mit.