Das Steuerhaus am Memminger Marktplatz ist seit gut einem Jahr eingerüstet. Das stattliche Haus, dessen erste Mauern im Jahr 1494 errichtet wurden, wird innen und außen auf Vordermann gebracht. Schwerpunkte liegen dabei auf der Sanierung des Dachstuhls und der statischen Ertüchtigung des Gebäudes sowie auf der Restaurierung der Fassade. Die Kosten werden auf rund 3,6 Millionen Euro geschätzt. Wir haben bei der Stadtverwaltung nachgefragt, wie der Stand bei den Bauarbeiten ist.
Nach Angaben der Stadt wurde im Zuge der Beton- und Stahlbetonarbeiten die alte Holztreppe entfernt und durch eine Betontreppe ersetzt. Zudem wurde bereits ein Aufzug eingebaut, um das Gebäude barrierefrei zu machen. Die aus Holz bestehenden Teile des Hauses wurden ertüchtigt, indem man alte und teilweise verfaulte Holzbalken, Dachsparren und weitere schadhafte Hölzer ausgetauscht hat. Der Dachstuhl wurde umfassend saniert und das Dach neu eingedeckt. Ferner haben die Arbeiter die alten Fenster durch neue ersetzt. Dabei wurden energetische Gesichtspunkte ebenso berücksichtigt wie der Denkmalschutz. Nicht zuletzt hat man die Bleche an den Giebelseiten, die metallischen Fensterbänke sowie die Rinnen und Regenfallrohre überarbeitet und erneuert.
Derzeit laufen die letzten Zimmererarbeiten im Gebäude. Gleichzeitig wird der technische Ausbau auf allen Etagen vorangetrieben. Auch die Restaurierung der Fassade schreitet voran. Allerdings kann am äußeren Erscheinungsbild nur bei Temperaturen über fünf Grad Celsius gearbeitet werden.
Laut der städtischen Pressestelle wird die Fassadenrestaurierung noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Im Innenbereich werden der Stahlsteg, die Geländer und Handläufe montiert. Zudem sind Maler- und Innenputzarbeiten erforderlich. Die Bodenbeläge und Fliesen in allen Büros und Nebenräumen fehlen noch. Auch die Sanierung der Sanitäranlagen steht noch aus.
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Nein. Die Bauarbeiten haben sich um drei bis vier Monate verzögert. Dies ist vor allem zusätzlich notwendigen Arbeiten im Bestand geschuldet. So mussten beim Tausch von Dachsparren oder schadhaften Hölzern deutlich mehr Schadstellen behoben werden. Aber auch die anfänglichen Nistversuche eines Storchenpaares auf dem Kran haben die Arbeiten etwas verzögert. Laut Pressestelle hat ein starker Wind das Nest vom Kran geweht.
Der Kran wird im Mai abgebaut. Die gesamte Baumaßnahme soll im Sommer abgeschlossen sein.
Nein. Nach derzeitigem Stand wird der Kostenrahmen eingehalten.