Mit Gottesdienst und Festzug

Gau Ottobeuren: Gauschießen mit beeindruckendem Abschluss

Die Böllerschützen aus Attenhausen ließen es so richtig krachen, als die Schützen nach dem Gottesdienst aus der Basilika auszogen und sich unter den Klängen der Blasmusikgesellschaft Ottobeuren in einem Festzug zur Preisverteilung des Sportschützengaues begaben.

Die Böllerschützen aus Attenhausen ließen es so richtig krachen, als die Schützen nach dem Gottesdienst aus der Basilika auszogen und sich unter den Klängen der Blasmusikgesellschaft Ottobeuren in einem Festzug zur Preisverteilung des Sportschützengaues begaben.

Bild: Franz Kustermann

Die Böllerschützen aus Attenhausen ließen es so richtig krachen, als die Schützen nach dem Gottesdienst aus der Basilika auszogen und sich unter den Klängen der Blasmusikgesellschaft Ottobeuren in einem Festzug zur Preisverteilung des Sportschützengaues begaben.

Bild: Franz Kustermann

600 Schützinnen und Schützen aus den 17 Vereinen im Schützengau Ottobeuren haben sich am 81. Gauschießen beteiligt. Nun ging es würde- und humorvoll zu Ende.
29.04.2024 | Stand: 15:30 Uhr

600 Schützinnen und Schützen aus den 17 Vereinen (mit rund 1950 Mitgliedern) im Sportschützengau Ottobeuren haben sich am 81. Gauschießen des Sportschützengaues Ottobeuren beteiligt. Dieses führte der Schützenverein „Günztal“ Eldern auf seiner Vereinsanlage drei Wochen lang durch. Mit einem würdevollen Gottesdienst, einem beeindruckenden Festzug und einer humorvollen Preisverteilung fand der Wettbewerb nun seinen Abschluss.

Pater: „In den Schützenvereinen wird die Liebe zum Nächsten gelebt“

Pater Winfried betonte, dass in den Schützenvereinen mit der Waffe ein friedlicher und zur Freude gereichender Sport sowie die „Liebe zum Nächsten“ gelebt würden. Schützenmeister Armin Kummer danke den zahlreichen Teilnehmenden, seinem Vorstand und den zahlreichen Helfern für deren unermüdlichen Einsatz bei der Durchführung der Sportveranstaltung sowie den Sponsoren, die 327 Preise ermöglicht hätten. Landrat Alex Eder und der ehemalige bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller bildeten laut Eder ein „Schirmherren-Team“. Eder sagte: „Vom Staatsminister a. D. bekommen Sie die ganze Erfahrung und von mir einen Scheck.“ Josef Miller konterte: „Für alle fleißigen Helfer ein großes Fass Bier; von mir angesagt und vom Landrat bezahlt.“

Landrat Alex Eder überreicht dem Gau ein Geschenk zum „100-Jährigen“

Miller freute sich, dass der ausrichtende Verein des Wettbewerbes es vortrefflich verstanden habe, den sportlichen Wettbewerb mit einer feierlichen Krönung zu verbinden. Eder überreichte ein kleines Präsent an den Gau, der schließlich wie der Verein sein 100-jähriges Jubiläum feiere.

Den bisherigen Königen, Jans Besler (Jugend) Anna Tröbelsberger (Damen), Markus Veit (Luftpistole) und Markus Strauch (Luftgewehr), wurden vom Sportleiter die Königsketten abgenommen. Als Erinnerung an ihre Regentschaft bekamen sie jeweils einen Zinnbecher überreicht.

Für seinen 8,2-Teiler zum Jugendkönig gekürt wurde Leon Schneider (Schützenverein „Günztal“ Eldern). Er zeigte sich „ein bisschen unvorbereitet“ und sagte nur „Dankschö´!“ Damenkönigin wurde Sabine Pumm (4,2-Teiler; „Alpenrose“ Engetried). Sie hatte schon vermutet, dass das für die Königswürde reichen könnte, als sie ihr Blattl gesehen hatte.

Neuer Schützenkönig André Jakubek mit knackiger Lederhose

Markus Rampp (13,5-Teiler; „Edelweiß“ Attenhausen) dagegen hatte von seinem Glück als neuer Pistolen-König „gerade erst erfahren“. Anders war es bei André Jakubek (1,7-Teiler; „Günztal“ Eldern): Er hatte sich extra eine knackige Lederhose zugelegt, dass er als König auch besonders gut aussehe. „35 Jahr lange habe ich darauf gewartet“, gestand der Vereinsfotograf und beteuerte: „Ich kann jedem nur empfehlen, auf die Festscheibe zu schießen.“

Jakubek war aber nicht der einzige Absahner vom ausrichtenden Verein, und das hatte auch einen ganz logischen Grund: „Günztal“ Eldern startete zwar außer Konkurrenz, brachte aber 117 der insgesamt 600 Teilnehmenden, also mehr als 58 Prozent aller Vereinsmitglieder, an den Stand.

Bei der Meistbeteiligung konnten sich Attenhausen und Kuttern freuen: Die beiden Vereine erhielten jeweils 40 Liter Bier. Engetried und Wolferts bekamen je 30 Liter, Böhen und Karlins je 25 Liter sowie Frechenrieden und Sontheim jeweils 20 Liter.

Gauschützenmeister Thomas Schropp blickt ins Jahr 1914 zurück

Gauschützenmeister Thomas Schropp machte darauf aufmerksam, dass nicht nur der Schützenverein „Günztal“ Eldern, sondern auch der Gau sein 100-jähriges Gründungsjubiläum feiere. Nachdem am 1. Juni 1914 der Sportschützengau Ottobeuren gegründet worden war, fand bereits ein Jahr später mit 134 Teilnehmern in Ottobeuren das erste Gauschießen statt. Der Bierpreis sei damals inflationsbedingt von 40 auf 50 Reichspfennig gestiegen. Am 4. März 1951 kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zur Wiedergründung des Gaues mit damals bereits 17 Vereinen.