Kita-Plätze sind Mangelware

Wie läuft die neue Vergabe von Kita-Plätze in Memmingen?

Die Stadt Memmingen hat ein neues Verfahren bei der Vergabe von Kita-Plätzen eingeführt.
Die Stadt Memmingen hat ein neues Verfahren bei der Vergabe von Kita-Plätzen eingeführt.

Die Stadt Memmingen hat ein neues Verfahren bei der Vergabe von Kita-Plätzen eingeführt.

Bild: Verena Kaulfersch (Symbolbild)

Die Stadt Memmingen hat ein neues Verfahren bei der Vergabe von Kita-Plätzen eingeführt.

Bild: Verena Kaulfersch (Symbolbild)

Die Stadt Memmingen hat ein neues Punktesystem eingeführt. Außerdem wurde ein Online-Anmeldeverfahren geschaffen. Wie dieses nach den ersten Wochen ankommt.
02.11.2023 | Stand: 18:00 Uhr

Die Stadt Memmingen wächst. In Folge dessen steigt auch die Zahl der Kinder, für die ein Rechtsanspruch auf Betreuung in einer Kindertageseinrichtung besteht, kontinuierlich an. Wie in so vielen Städten sind Kindergartenplätze aber auch in der Maustadt Mangelware. Um die Vergabe der begehrten Kita-Plätze möglichst gerecht und transparent zu regeln, wurde jetzt ein Punktesystem entwickelt (wir berichteten). Seit Mitte Oktober wird von der Stadt für alle Erziehungsberechtigten ein zentrales und mehrsprachiges Online-Anmeldeverfahren unter kita.memmingen.de angeboten. Wie dieses angenommen wird und warum die Stadt sich für das Punktesystem entschied, erläuterte Amtsleiter Bernhard Hölzle den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses.

  • Der Hintergrund: Die Thematik wurde unter anderem im Stadtrat bereits diskutiert - und Notmaßnahmen beschlossen, also beispielsweise eine Gewichtung bei der Vergabe der letzten Plätze sowie zusätzliche Platzangebote. Für Krippenplätze bestehe schon seit mehreren Jahren ein Defizit, auch bei den Horten könne nur ein Teil des Bedarfs durch diese Betreuungsform abgedeckt werden. Diese Situation werde sich auch im Kita-Jahr 2024/2025 nicht ändern, obwohl durch zusätzliche Plätze etwas Entlastung geschaffen werden konnte. Als Beispiel führte Hölzle den Erhalt der Kiga Zollergraben durch eine Konzeptionsänderung und die Outdoorgruppe Dickenreishausen auf.

    Welche Projekte in Memmingen Entlastung bringen sollen

    Noch nicht belegbar seien die weiteren geplanten Plätze in der Karoline-Goldhofer-Kita und SVE-Kiga-Gruppe. Offene Plätze bei den Mauriesen (50) und in St. Hildegard (12) sind weiterhin noch nicht belegbar, so der Amtsleiter weiter. Die Projekte in Steinheim und in Dickenreishausen für Unterdreijährige würden erst im Laufe des Kita-Jahres 2024/2025 Entlastung bringen. Diese Gründe machen eine Gewichtung umso wichtiger, um laut Hölzle "eine möglichst gerechte, transparente und angemessene Verteilung der Plätze sicherzustellen".
  • Das neue Vergabe-System: Es wurden Kriterien festgezurrt. Wichtig: Diese werden immer je Kita berücksichtigt. Vorrang hat zunächst immer der Elternwunsch. Dann greift das Punktesystem. Als Punkte wurden für die Kitas festgelegt: Alter (je Lebensjahr ein Punkt/ je Klassenstufe ein Punkt absteigend von Klasse vier nach eins), Berufstätigkeit (Teilzeit ein, Vollzeit zwei Punkte), alleinerziehend (drei Punkte), Geschwisterkinder (ein Punkt).

    Memminger Eltern wird vertraut, dass sie Daten richtig angeben

    Den Eltern werde Vertrauen geschenkt, als dass die Angaben richtig sind. Es würden jedoch auch Stichproben erfolgen. "Die freien Träger sind nicht verpflichtet, diese Gewichtung zu übernehmen, machen aber ebenso mit. Alle arbeiten somit für die Familien zusammen", freute sich Bernhard Hölzle. Dem stimmte Bürgermeisterin Margareta Böckh (CSU) in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses zu: "Es ist ein gutes und gerechtes System." Im kommenden Jahr werde dazu aber sicherlich eine Evaluation vorgenommen und - wenn nötig - nachgebessert.
  • Das Online-Anmeldeverfahren: Die Vergabe wird über eine Anmeldesoftware unterstützt. Ein Programm ermögliche den Familien und den Kitas, datensicher und durchgehend digital sowie mehrsprachig die Platzanmeldung und jeweilige Platzzusage für alle Kitas gemeinsam in Memmingen abzuwickeln. Hölzle zeigte auf, dass Familien dafür lediglich eine E-Mail-Adresse und ein Kennwort benötigen.

    290 Anmeldungen sind bereits über das neue System erfolgt

    Das System sei jetzt seit dem 14. Oktober im Einsatz. "Wir haben schon 290 Anmeldungen darüber eingesammelt - vor allem für die Vergabe für September 2024", zeigte der Amtsleiter auf. Das sei durchaus eine gute Beteiligung für einen solch kurzen Zeitraum. Wer damit nicht zurecht komme, werde vom Kita-Amt unterstützt - auch durch persönliche Beratungen.